Diskussion (auf Deutsch): Rückgrat bewahren in Zeiten sozialer Polarisierung @ Kalabalik Sonntag 17.03.2024 19:00

Wie können wir in Zeiten sozialer Polariserung unsere Integrität als Anarchist*innen bewahren?

In den letzten Jahren scheint sich das Modell wie in den Demokratien „der freien Welt“ Öffentlichkeit verwaltet wird zu verschieben, von einem Meinungspluralismus hin zu einem Modell von Meinungsdiktaten. Diese folgen einer binären Logik, die nur zwei Lager kennt, entweder für oder gegen das gegenwärtige Meinungsdiktat. Wobei beide Seiten dann je abwertende Aufladungen für die andere Seite haben. (Zum Beispiel Corona, Ukraine, Israel/Palästina). Was bleibt ist eine verbitterte Atmosphäre des allgemeinen Misstrauens, ob andere nicht auf der falschen Seite stehen und notwendige Auseinandersetzungen um die jeweiligen Themen bleiben auf der Strecke.

Als Anarchist*innen finden wir uns, wie so oft, zwischen den Stühlen, weder auf der einen noch auf der anderen Seite. Was auch bedeutet, dass wir weder auf der einen noch auf der anderen „richtigen“ Seite stehen. Und nicht auf der moralisch richtigen Seite (der Geschichte) zu stehen, ist etwas, was für viele schwierig zu sein scheit.

Nachdem gesellschaftliche Krisen sich zukünftig eher häufen dürften und sich die Verwaltung dieser wahrscheinlich nur noch autoritärer gestalten wird, wollen wir an diesem Abend über diese Dynamik diskutieren und schauen, wie wir in solchen Situationen agieren können, ohne unsere Ideen über Bord zu werfen.

Discussion (in German, with English translation): How to keep a spine in polarized times? @ Kalabalik Sunday 17.03.2024 19:00

How can we maintain our integrity as anarchists in times of social polarization?

In recent years, the model of how the public sphere is managed in the democracies of „the free world“ seems to have shifted from a pluralism of opinion to a model of opinion dictates. These follow a binary logic that knows only two camps, either for or against the current dictate of opinion. Both sides then have pejorative charges for the other side. (For example Corona, Ukraine, Israel/Palestine). What remains is a bitter atmosphere of general mistrust as to whether others are not on the wrong side; necessary debates on the respective topics fall by the wayside.

As anarchists, we find ourselves, as so often, caught between two stools, neither on one side nor on the other. Which also means that we are neither on one „right“ side nor on the other. And not being on the morally right side (of history) is something that seems to be difficult for many.

Since social crises are likely to become more frequent in the future and the management of them will probably only become more authoritarian, we want to discuss this dynamic on this evening and look at how we can act in such situations without throwing our ideas overboard.


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